
Materialität ist die Eigenschaft die aus etwas Abstraktem etwas physisch Wirkliches macht.
In diesem wirklichen Raum ist Architektur – die zuvor in unseren Köpfen, auf dem Papier und am Bildschirm existiert – mit einem Mal der Schwerkraft und der Natur ausgesetzt. Sie wird in einen materiellen und kulturellen Kontext gesetzt und ist damit Teil von bereits vorhandenen Strukturen.
Materialien besitzen Eigenschaften, verformen sich und man muss unterschiedliche Methoden einsetzen, um sie zusammenzufügen. Gestaltung, Konstruktion und Materialeigenheiten bedingen dabei einander gegenseitig. Material ist auch nicht immer in gleichem Maße verfügbar. Die Endlichkeit von Ressourcen und die Auseinandersetzung mit nachwachsenden Rohstoffen gehen Hand in Hand mit der Art und Weise wie Architektur gedacht, geplant und umgesetzt wird.
Wir ergründen das Themenfeld „Materialien in der Architektur“ schrittweise über einen (bau-)kulturellen, gestalterischen, konstruktiven und technologischen Zugang. Bei jedem dieser Schritte stellen wir uns die Frage nach der ökologischen und ökonomischen Tragweite des Materialeinsatzes. Das Ziel der Lehrveranstaltung ist es einen weitreichenden Blick auf die kulturellen und technologischen Zusammenhänge der Verwendung von Materialien früher und heute zu werfen. Darüber hinaus führen wir einen Dialog über die unvermeidbaren Zusammenhänge zwischen dem Ort und einem bestimmten Material sowie seinem Einsatz im jeweiligen Kontext.
- Lehrende/r: Thomas Kain